Ich könnte auch fragen, was macht Corona mit dir? Aber letztendlich geht es natürlich überhaupt nicht um dieses Virus, sondern darum, was diese Veränderung unseres Lebens in unserem Leben bewirkt.
Aber vielleicht gehe ich doch noch einmal einen Schritt zurück. Denn viele Menschen lassen sich von dem Virus selbst, von den Beschränkungen, von den Maßnahmen unserer Politiker, von den Beeinträchtigungen im Alltag, also von den unmittelbaren Auswirkungen noch zu sehr beeinflussen.
Ich könnte allerdings auch sagen, sie lassen sich dadurch ablenken von dem, worauf es wirklich ankommt, nämlich sich selbst.
Natürlich spielen da eine ganze Menge Faktoren mit eine Rolle, die nicht ganz so leicht beiseitegeschoben werden können: Der in meinen Augen ausschlaggebende Faktor ist die Angst.
Die Angst wie es wohl weitergeht?
Angst davor, vielleicht selbst das Virus zu bekommen?
Angst davor, sich einem überlasteten Gesundheitssystem ausgeliefert zu fühlen?
Vielleicht sogar die Angst davor zu sterben?
Die Angst davor, seinen Job oder seine Existenzgrundlage zu verlieren?
Angst davor, dass es nie wieder so wird, wie es war?
Angst davor, alles zu verlieren?
Findest du dich da auch irgendwo wieder? Vielleicht hast du sogar ab und zu auch diesen Klumpen im Magen, der es dir schwer macht, weiterzumachen.
Hinzu kommt, dass diese Ängste natürlich auch permanent Futter bekommen, geschürt werden.
Wenn du dort raus möchtest, stelle dir die Frage, ob du diese Angst wirklich haben möchtest. Ist es überhaupt tatsächlich DEINE Angst oder hat du sie vielleicht einfach mit übernommen. Vielleicht hältst du dich an die Kontaktbeschränkungen, sodass du dich im Grunde kaum anstecken könntest. Also warum solltest du so große Angst davor haben?
Das ist eine Möglichkeit, mit dem Thema Angst umzugehen. Und vielleicht ist es dir ja trotz einer gewissen Angst möglich, dich mir dir und damit, was das alles für Auswirkungen auf dein Leben hat, auseinanderzusetzen. Sicher ist allerdings, nichts wird wieder so werden wie vorher.
Nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass das, was gerade auf dieser Welt passiert, eine unglaubliche Chance für uns birgt. Es liegt an uns, diese Chance zu ergreifen. Wir haben die unglaubliche Möglichkeit, alles zu hinterfragen, alte Wege als diese zuerkennen und neue auszuprobieren, neue Richtungen einzuschlagen, einfach Neues auszuprobieren. Dazu werden wir „von ganz allein“ aus unserer Komfortzone geworfen und dürfen uns neu orientieren.
Also: Wo stehst du?
Ich könnte auch fragen, was hindert dich daran, einen neuen Weg vor dir zu sehen? Was hinter dich daran, etwas Neues auszuprobieren und zu schauen, ob dein Herz dabei auch hüpft?
Du kennt bestimmt das Zitat von Friedrich Oetinger (1702-82), dt. luth. Theologe:
„Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich zu ändern vermag, und gib mir die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.“