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Ich habe vor einiger Zeit auf Facebook ein Video gesehen, in dem es eigentlich um ein autistisches Kind, einen Jungen, geht. Es war ein animiertes Video, in dem der Autismus des Kindes so dargestellt wurde, dass das Kind, jedes Mal, wenn es etwas gesehen hat, dass es fasziniert hat, jedes Mal, wenn es begeistert etwas nachgeeifert hat, angefangen hat zu fliegen. Wie von einem Windstoß getragen, hat sich das Kind dann freudestrahlend in die Luft erhoben, vor Begeisterung gelacht und fasziniert das Leben genossen…

Irgendwann hat der Vater jedoch schockiert bemerkt, dass die anderen Kinder das nicht machen und dass er und sein Kind von den anderen Eltern, Nachbarn und auch Kindern angestarrt werden. Daraufhin hat er seinem Kind verboten, außerhalb des Hauses zu fliegen.

Jedes Mal, wenn Vater und Sohn das Haus verlassen haben, wurde dem Jungen eine Jacke übergestreift, an der eine Schnur – ähnlich einer Hundeleine – befestigt war, sodass der Vater ggfs. sofort reagieren konnte, wenn das Kind unachtsam werden und sich in die Luft erheben sollte. Außerdem hat es einen Rucksack bekommen, in den der Vater Steine legte, die das Kind auf dem Boden halten sollten. Je besser die Stimmung des Kindes, desto mehr Steine wurde in den Rucksack getan.

Wie kann es auch anders sein, das Kind wurde immer trauriger, immer in sich gekehrter, je länger dies alles dauerte, denn nie konnte es sein wahres Ich ausleben, seine Begeisterung am Leben, austoben. Und wenn der Junge einmal sehnsüchtig andere Kinder auf dem Spielplatz beobachtet hat und dabei vergaß, sich zusammenzunehmen, hielt der Vater ihn schnell fest und hat noch einen Stein mehr in den Rucksack gelegt.

In dem Video hat der Vater irgendwann eingesehen, dass er seinen Sohn nur glücklich machen kann, wenn er ihn sich selbst sein läßt. Der Vater musste lernen, dass sein Sohn anders als andere Kinder, aber auch etwas ganz besonderes ist.

 

Doch dieses Video hat mich eine ganz Weile beschäftigt und irgendwann ist mir klar geworden, dass diese Darstellung im Grunde nicht nur für autistische Menschen sehr zutreffend ist, sondern für alle anderen Menschen auch!

Ich möchte doch nur fliegen!

Was nichts anderes bedeutet, als: Ich möchte doch nur so sein dürfen, wie ich wirklich bin und glücklich sein.

Immer wieder höre ich, diesen Stempel haben mir aber schon meine Eltern aufgedrückt. Den werde ich nicht so leicht wieder los. Das ist alles gut und richtig. Und eine ganze Weile können wir uns auch wunderbar darauf ausruhen. Doch irgendwann kommt eine Zeit, da werden wir unruhig. Da werden wir vielleicht richtig unzufrieden und spüren intuitiv, dass das, was wir tun, uns eigentlich gar nicht glücklich macht. Vielleicht kennst du auch das Gefühl, hier irgendwie gar nicht hinzugehören, irgendwie im falschen Film zu sein… 

Die meisten Menschen achtet irgendwann nicht mehr auf diese Gedanken und leben ihr Leben genauso weiter wie bisher. Sie übernehmen vielleicht nie wirklich die Verantwortung für sich. Die Gedanken werden zur Gewohnheit. Eigentlich geht’s mir doch gut. Anderen geht es noch viel schlechter. Ich darf mich doch gar nicht beschweren, ich sollte lernen, zufrieden mit dem zu sein, was ich habe.

Doch wollen wir im Grunde nicht lieber fliegen? Wollen wir im Grunde nicht lieber so sein, wie wir wirklich sind, und uns erlauben, so auch gesehen zu werden und leben zu dürfen?

 

Ich möchte genauso sein, wie ich wirklich bin.

Ich möchte das tun, was mich wirklich glücklich macht.

Ich möchte glücklich sein.

Ich möchte lieben und geliebt werden.

Ich möchte das Leben leben, das mich erfüllt und zufrieden sein lässt.

 

Warum ist das nur so unglaublich schwer?

Im Grunde genommen, ist es zunächst einmal eine Entscheidung: Will ich das wirklich oder will ich vielleicht gar nicht?

Aber es ist auch mehr. Wir dürfen nämlich dann den ganzen Ballast, den wir während unseres gesamten Lebens angesammelt und uns aufgebürdet haben, wieder loslassen. Bearbeiten, anschauen, auflösen, transformieren, hinter uns lassen… eben loslassen. Und das ist manchmal gar nicht so einfach.

Zumindest glauben wir das.

 

Ich möchte doch nur fliegen. Ja, das wäre wundervoll…

 

 

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